In vielen Mooren sind infolge Entwässerung und Verheidung die offenen Kleingewässer veschwunden, welche von - meist hochspezialisierten und an Moorgewässer gebundenen - Libellen für Eiablage und  Larvalentwicklung benötigt werden. Da mehrere, landesweit hochgradig bedrohte, Libellenarten direkt an den Lebensraum Moor gebunden sind (z.B. Hochmoor-Mosaikjungfer, Kleine Moosjungfer, Arktische und Alpen-Smaragdlibelle), ist es sinnvoll, in den entsprechenden Mooren durch Öffnung der Moosnarbe an geeigneten Stellen Kleinstgewässer zu reaktivieren.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Libellen neu entstandene Kleingewässer, etwa nach dem Bau von Sperren in Entwässerungsgräben, rasch finden und zur Eiablage nutzen.

Die Kleingewässer werden durch Ausheben von Torf mit Motorsäge und Spaten erzeugt. Dabei ist es wichtig, solche Ausstiche nur in ebenen Moorbereichen anzulegen, so dass keine sekundären Randgehänge an Stichkanten entstehen, welche schließlich die Abflussbedingungen der bergseitig anschließenden Moorteile verändern und Sackungsprozesse nach sich ziehen (natürliche Kolke entstehen nur in ebenen Moorflächen).

Sehr gut geeignet sind folglich alte, verlandete Torfstiche, die eine ebene Oberfläche aufweisen.

Literatur:

Schiel, F.-J. / Buchwald, R. (2001): Die Große Moosjungfer in Südwest-Deutschland, Konzeption, Durchführung und Ergebnisse des LIFE-Natur-Projekts für gefährdete Libellenarten am Beispiel von Leucorrhinio pectoralis, Naturschutz u. Landschaftsplanung 33.

Buchwald, R. / Schiel, F.-J. (2002): Möglichkeiten und Grenzen gezielter Artenschutzmaßnahmen in Mooren - dargestellt am Beispiel ausgewählter Libellenarten in Südwestdeutschland, Telma Band 32, S. 161-174, Hannover.

 

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